21.-25. September, 2009

Nach Baku

Die Ortschaften sind unaufregend, auch das Essen, aber die Landschaft auf der ersten Hälfte von der georgischen Grenze nach Baku ist wunderschön, immer am Fuße des Kaukasus entlang, grün, teilweise durch Wälder, tolle Gebirgsflüsse. Der Kaukasus ist wolkenverhangen, trotzdem komme ich noch trocken in die alte Stadt Säki. Kurze Etappe, erholen, sightseeing, gut essen - der Plan. Verfahren, endloser Anstieg nach Säki, kein Hotel, fast finster bis ich essen - die Realität. Es ist ein hoher islamischer Feiertag, die berühmte Karawanserei nimmt daher keine Gäste auf. Essen dafür Weltklasse.

Am nächsten Morgen schaut's nach Regen aus. Man sagt mir, wenn es einmal anfängt zu regnen, dauert das mindestens eine Woche. Laut Fernseher regnet es in ganz Asserbaidschan. Ich entschließe mich trotzdem zu fahren, nach 3km regnet es. Nach 30km ist der Regen vorbei, lustlos, nass und grantig fahr ich weiter. Manchmal kurze starke Regenschauer. Eimal stell ich mich an einem Kiosk unter und werde auf einen Tee eingeladen, einmal kehr ich in ein Restaurant ein, bestelle einen Tee und staune nicht schlecht als man mir dafür 5 Euro (für das gleiche Geld hab ich mir gestern noch den Bauch vollgeschlagen) verrechnet, Proteste wirkungslos. Ein an Widersprüchen reiches Land, wie ich auch später immer wieder feststellen werde.

In Qäbälä ein gutes Hotel, ich lege einen Ruhetag ein um meine Sachen zu trocknen. Vielleicht regnet es sich ja aus. Fahre mit dem Bus durch ein eindrucksvolles, steiles Tal ins Bergdorf Lahic und bin froh, das nicht mit dem Rad gemacht zu haben. Die Straße ist eine Katastrophe. Das Dorf ist nett, gepflegte Steinbauten, so anders als in der Ebene. Ich frage mich, warum in den Bergen - egal wo, wie mir scheint - die Ortschaften immer freundlicher und gepflegter sind als in den Niederungen. Zwei mögliche Gründe (durchdachter Umgang mit knappem Platz und Vorhandensein von Stein als Baumaterial) scheinen mir das Phänomen nicht ausreichend zu erklären. Abfahrt mit robuster sowjetischer Technik, der Bus hat mindestens 30 Jahre auf dem Buckel. Ein LKW (asserisch KAMAZ, nach der russischen Fabrik) überquert den Fluss im Schotterbeet.

Am nächsten Tag zuerst trocken, dann Niesel und scheinbar endloser Aufstieg im Nebel. Oben Angekommen der wundervolle Ausblick in eine Schlucht. Da muss ich runter, Strasse idealerweise fürs Bergabfahren praktisch nicht existent, und auf der anderen Seite wieder rauf. Drüben scheint es zu regnen. Mist. Wirklich, beim Anstieg schüttet es, oben angekommen bin ich durch und durch nass. Oben hört es auf zu regnen, ich zieh mich um und roll nach Samaxi runter in ein voellig überteuertes Olympia Hotel. Diese Olympia Zentren gibt es hier überall, Aserbaidschan hat sich für die Sommerspiele beworben, chancenlos bei der Infrastruktur, diese Zentren sollten die Bewerbung unterstützen, Geld hat man ja, die lokalen Sprtler trainieren dort. Sie sind zwar erst einige Jahre alt, meist aber schon ziemlich runtergekommen, wozu ich dann auch kräftig beitrage. In Samaxi gibt's gar nichts, ich schlafe schlecht, fürchte Regen.

Am nächsten Tag strahlender Sonnenschein. Eine wunderschöne Etappe nach Baku. Die Landschaft muss sich im laufe des gestrigen Tages geändert haben (gemerkt habe ich das aufgrund des Nebels nicht), ich fahre jetzt durch trockene Halbwüste. Ich finde meinen ersten Schlammvulkan, das sind blubbernde Löcher aus denen Erdgas rauskommt.

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Zaqatala - Säki

Säki - Qäbälä

Qäbälä - Samaxi

Samaxi - Baku



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