Zum ersten mal verpacke ich mein Rad in einem
Fahrradsack, damit es auch sicher kein Problem beim
Transport gibt. Und zum ersten Mal muss ich für den
Radtransport im Flugzeug zahlen, obwohl ich in der 20kg
Freigrenze bin. 15kg a 4 USD, AeroSvit...
Tiflis am Abend, wie immer ein Traum. Dieses
Essen!!! Die erste Etappe führt mich über einen Pass mit
fürchterlicher Straße ins Alazani Tal, einem der
Hauptanbaugebiete georgischen Weines. Regen am Pass,
Polizei bietet mir an mich im Jeep mitzunehmen, diesmal
bleibe ich standhaft und werde nass und dreckig. Ich
habe den Kotschützer am Vorderrad in Kiew vergessen!
Darüber werde ich mich noch oft ärgern!
In Telavi voll Hunger gleich ins Restaurant, zahlen darf
ich nicht, der Wirt zeigt mir noch mit dem Auto den
Weg zu meiner Herberge, eine Ukrainerin. Dort treffe ich ein polnisches Pärchen, deren
männlicher Teil vor 3 Jahren mit dem Rad von Tiflis nach
Baku gefahren ist!! Bei der Suche nach Wein treffe ich
meinen Wirten wieder. Sofort wird der Kellner zum
Nachbarn geschickt und kommt mit einer 2 Liter PET
Flasche Hauswein zurück. Zahlen darf ich wieder nicht,
den Wein (trotz PET exzellent) vernichten wir mit den
Polen, es schüttet es aus Fässern!
Am nächsten Tag kein Regen, aber Wolken ueber dem
Kaukasus. Es geht das Alazani Tal flußabwärts zur
Grenze. Vor der Grenze ein letztes mal georgische Küche.
Sofort werde ich zu den anderen Gästen an den Tisch
gebeten und verköstigt. Zahlen darf ich nicht, meine
Dankbarkeit zeige ich mit ein paar Flaschen Bier vom
Kiosk, mit dem auf Genossen Putin(!) getrunken wird. Auf
jemanden trinken bedeutet dort ihm Schlechtes wünschen.
Hier wachsen sogar Bananen, aber die Früchte werden
nicht reif.
Kulturschock an der Grenze. Die Aseris erwarten mich
mit Kalaschnikows, mein armenisches Visa vom letzten
Jahr (das asserische klebt boshafterweise neben dem
armenischen!t) verzögert alles. Am ersten Etappenziel in Asserbaidschan ist es schon fast dunkel und es regnet wieder.