1. September, 2007

Tiflis - Gori

Ankunft in Tiflis spätnachts, moderner Flughafen, Passkontrolle unbürokratisch, Rad problemlos und unbeschädigt, freundliche Leute und sogar der Taxifahrer verrechnet ehrlich. Eine halbe Stunde nach der Landung bin ich mit Sack und Pack im modernen Hotel im Zentrum. Fast zu problemlos um wahr zu sein!

Abfahrt um Punkt 12 Uhr mit Etappenziel Gori, Stalins Geburtsort. Nicht weil ich da unbedingt hin muss, sondern weil es ca. 100km westlich von Tiflis liegt, am Weg zum Meer (und da will ich hin, hab ich im Flugzeug beschlossen), also die logische Tagesetappe. Tiflis schaue ich mir bewusst nicht an, ausser was ich halt vom Rad sehe, und davon bin ich positivst überrascht. Viele historische Gebäude, das Zentrum schön rausgeputzt, aber auch die Peripherie wirkt weniger triest als man es von anderen Sovietrepubliken kennt. Die Strasse ist schon in Tiflis ein Desaster, Schlaglöcher o.k., aber fehlende Kanaldeckel sind selbst in der Ukraine selten, hier aber eher die Regel als die Ausnahme. Unmarkiert, versteht sich.

Die Fahrt nach Gori ist nicht aufregend, zuerst Autobahn, dann Bundesstrasse, viel Verkehr weil Hauptverbindung zur Küste, flach, gegen Abend auffrischender Gegenwind, mühsam. Über lange Strecken keine vernünftige Verpflegung.

Gegen Abend Ankunft in Gori. Stalinmuseum leider schon geschlossen. Ich quartiere mich in einem privaten Hotel ein, das Hotel Intourist am Stalinboulevard wäre zuviel an Nostalgie. Sonst gibt's noch eine Stalinstatue zu sehen, wahrscheinlich die letzte auf der Welt, unterscheidet sich aber auch nicht von den noch zuhauf vorhandenen Lenins. Es drängt sich der Vergleich mit einer Hitler Statue in Braunau auf, Umgang mit Geschichte ist  hier ein anderer. Auf Stalin ist man generell stolz in Georgien. Und eine alte Festung gibt es auch noch, nett. Ich stell mir vor, wie der kleine Stalin dort verstecken gespielt hat. Blödsinn, er soll ein ziemlich unsoziales Kind gewesen sein hab ich irgendwo gelesen.

Obwohl die Stadt nicht klein wirkt, ist es schwer ein vernünftiges Restaurant zu finden. Als ich dann eins finde, habe ich das erste Mal Kommunikationsschwierigkeiten, keiner der Kellner und Gäste spricht Russisch. Also erklärt der Koch persönlich die Karte, er hat seinerzeit schon in der roten Armee gekocht. Erster original georgischer Schaschlik (eher enttäuschend, die kommen in der Ukraine besser) und Hauswein, der mehr an Sturm erinnert. Mir wird aber versichert, dass es kein Sturm ist (wär zu früh am 1. September), sondern wirklich Wein vom letzten Jahr.

Statistics
Entfernung [km] 92,8
Avg. Speed [km/h] 18,9
Zeit im Sattel [HH:MM] 4:55
Seehöhe Start [m] n.a.
Seehöhe Ziel [m] n.a.
Höhenmeter [m] n.a.
Höhenprofil  Gori -  Borjomi






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