Ein neuer Tag, ein neuer Pass, diesmal der Vayots Dzor
Pass, 2410m, der mich in die gleichnamige Provinz bring.
Der Anstieg ist wunderschön, mit tollen Ausblicken
zurück auf den Sevan. Oben geht es weit über
eine traumhafte Hochebene.
Ein letzter kurzer Anstieg und der Blick wird frei ins
Arpa Tal, ein Traum, die Adler kreisen in der Schlucht
und man schaut ihnen von oben zu. Dzor bedeutet
Schlucht, und die Provinz heißt so, weil sie eigtl. eine
Ansammlung von Schluchten ist. Die Abfahrt ins Tal auf
neuester Straße ist ein Rausch, einer der besten mir
bekannten, keine wirklich engen Serpentinen. Im Rausch
übersehe ich die berühmte Selim Karavanserei, eine
komplett erhaltene mittelalterliche Karavanserei. Im Tal
sagt man mir, sie wäre gleich nach dem Pass gewesen.
Unglaublich, da war nichts! Vielleicht hinter einem der
iranischen Laster.
In Yeghegnadzor suche ich mir eine Bleibe, die Stadt
scheint ein kleines Zentrum zu sein, es gibt sogar eine
kleine Einkaufsstraße, Teppichhändler, macht insgesamt
einen relativ belebten Eindruck. Hier will ich meinen
Ruhetag einlegen, doch meine Vermieterin vermietet nur
für eine Nacht, morgen kommen Verwandte, sie braucht den
Platz. Also doch morgen weiter, am Abend regnet es.
Da ich von dieser Etappe kaum Photos habe
(ungerechtfertigt, denn es war eine der schönsten,
wahrscheinlich gerade deswegen), gibt's hier noch
ein paar Eindrücke von den diversen Zäunen im Land.
Wie überall in der ehemaligen Sowjetunion, liegen
auch hier Tonnen von Altmetall in der Landschaft
herum. Und die hat man teilweise recht originell
verwendet, nämlich zum Bau von Zäunen. Viehweiden,
abgegrenzt von Autowracks...