Als er die Welt erschuf, hat Gott Erde und Steine durch ein riesiges Sieb geleert. Die weiche Erde fiel auf eine Seite, die Steine auf die andere: genau dorthin wo sich  heute Armenien befindet. (Armenische Legende)

Nach Georgien war Armenien die logische Fortsetzung. Die beiden Länder unterscheiden sich überraschend stark voneinander. Aktuell ist Armenien enger Verbündeter Russlands. Russisch wird daher überall und perfekt gesprochen. Der Konflikt mit Aserbaidschan um Berg Karabach ist allgegenwärtig. Zeitgeschichtlich ist der Genozid durch die Türken und der Verlust von mehr als der Hälfte ihres ursprünglichen Siedlungsgebietes und die damit geschaffene armenische Diaspora prägend. Und historisch überraschen so einige neue Perspektiven, vor allem das armenische Selbstverständnis das letzte Überbleibsel der oströmischen Kultur (heißt in Armenien: Byzantinisch-Armenisches Reich)  und letzte Bastion des Christentums in der von den barbarischen Türken überrannten Region zu sein. Andererseits überrascht die hohe Achtung vor der persischen Kultur. Sowohl in Bezug auf Georgien als auch Russland fühlt man sich als der ältere Bruder, schließlich wurde Russland ja von einer armenischen (bei uns: byzantinischen) Königin missioniert.

 Steinhaufen und Berge prägen die Landschaft, allerdings alles viel karger und trockener als in Georgien. Fahrradtechnisch ist es wahrscheinlich unmöglich mehr als 50km ohne einen größeren Pass zu fahren. Hotels gibt es noch weniger als in Georgien, dafür ist es mit Privatunterkünften noch einfacher. Essen ist auch sehr gut, aber nicht mit der Raffinesse der Georgischen Küche vergleichbar. Sicherheitstechnisch absolut problemlos.

Noratus, field of Kakhtars