26. September, 2008

Sisian - Tatev / Goris (51.5km)

Weiter geht's nach Tatev, eines der bekanntesten Klöster Armeniens. Der Ort liegt de fakto am Ende einer 20km langen Sackgasse. Wenn's nur die 20km wären. Zusätzlich muss man noch 600 Höhenmeter runter in die Vorotan Schlucht, den Vorotan auf einer natürlichen Felsbrücke überqueren und auf der anderen Seite die 600 Meter wieder rauf. Grottenschlechte Straße, insgesamt 1710Hm rauf , 1790Hm runter, durchschnittliche Steigung/Gefälle 7%!

Das Wetter macht mir immer mehr Sorgen, es schaut nach Regen aus, nieselt manchmal kurz und in den höheren Gegenden muss ich immer wieder durch dichte Nebelschwaden von denen man auch nass wird. Aber die Gegend ist wunderschön, romantisch, es geht durch einen Wald der die Kulisse eines Märchenwaldes für einen Film sein könnte. Unten, in der Teufelsschlucht gibt es warme Mineralquellen. Beim Aufstieg nach Tatev liefere ich mir ein Wettrennen mit einem Esel, der noch seinen Herren und ein überdimensioniertes Heubündel tragen muss. Er holt mich ein, meinen Puls für ein paar Minuten in schwindelerregende höhen steigen lassend, kann ich mich ein wenig absetzen, schließlich muss ich aber aufgeben.

In Tatev esse ich erst mal was und denke nach. Saublöde Situation. Es ist schon Nachmittag. Der direkte Weg nach Kapan (daher ohne nochmal durch die Voratanschlucht zu müssen) geht sich heute nie und nimmer aus, außerdem soll das keine Straße sondern eher eine Mountainbike Strecke sein, auf die ich bei dem Wetter keine Lust habe. Zurück durch die Vorotanschlucht nach Goris, keine Lust, Zeit auch schon recht knapp. Übernachten und morgen weiter würde 2 Tage Verlust für Tatev bedeuten wenn ich nach Goris zurückfahre, einen Tag Verlust wenn ich doch Kapan direkt probiere.

Das Kloster ist wiedermal recht eindrucksvoll. Weniger wegen seiner Architektur (die aber auch ganz besonders sein soll) sonder vor allem wegen der spektakulären Lage am Abgrund der Schlucht. Jedenfalls zieht das Kloster auch organisiert reisende Touristen an, und als ich einen riesigen Minibus sehe habe ich die Idee: mit dem Bus zurück nach Goris, dann war das heute wieder ein Erholungstag und es geht morgen ausgerastet auf der Hauptstraße weiter. Eine Gruppe Schweizer nimmt mich mit. Die steigen im besten Hotel der Stadt ab, das hätte ich sonst nie gefunden, hat echt Flair, einfach, rustikal und wunderschön. Geführt von einem iranischen Armenier der lange in Deutschland gelebt hat. Das Hotel liegt an einer Weitwanderstrecke.

Im Hotel vertraute Sprache - am Nachbartisch sitzen Wiener. Ohne mich zu outen werde ich auf ein Gläschen Schnaps eingeladen. Es stellt sich heraus, dass mir die Gruppe schon 2 Tage lang auf den Fersen ist, mich in ihrem Bus immer wieder überholt hat...

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