4. September, 2007 |
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Vartsia - Achalziche Nach der Anstrengung gestern ist Erholung nötig. Ganz ohne Fahren geht aber nicht, sonst reicht die Zeit nie für den Military Highway. Ich schlaf mich aus, und schau mir dann in aller Ruhe das Höhlenkloster an. Dieses Tal, dessen Eingang von der Festung Khertvisi kontrolliert wird, war über Jahrhunderte ein geistiges Zentrum Georgiens. Am Schnittpunkt türkischen und persischen Einflusses gelegen war es strategisch wichtig, wurde aber letztendlich von den Persern eingenommen und zerstört. Heute lebt dort wieder ein paar Mönche. Am frühen Nachmittag mach ich mich auf den Weg, lustloses Abspulen von gut 60km um ein wenig weiter zu kommen, bin noch ziemlich geschafft von gestern. Am Weg werde ich von einem Wirten zum Essen mit seiner Familie eingeladen. Es ist ihm unangenehm, dass er mich in seiner Eigenschaft als Wirt nicht verpflegen kann, weil das gesamtes Mittagsmenu von der Arbeiterbrigade die hier eine neue Straße buddelt vernichtet wurde. Einen Gast hungrig weiterziehen zu lassen verbietet aber die Ehre, also ab an den Familientisch! Akhaltskikhe ist der letzte größere Ort vor dem Pass nach Adscharien, direkt an der türkischen Grenze. Ich freue mich auf ein ordentliches Restaurant, finde aber keines. Ich genehmige mir ein Bier, das erste seit meiner Tablettenkur. Vor kurzem hat man bei mir nämlich das Gilbert Syndrom diagnostiziert und irgendeine Entzündung (und Durchfall) und die letzten zwei Wochen hab ich gut 100 Tabletten genommen. Endlich alles vorbei, letzte Tablette geschluckt - georgisches Essen ich komme! In der Nacht wache ich auf, wieder Durchfall. Wahrscheinlich vom Eis das ich gestern unvorsichtigerweise gegessen habe (hier fällt der Strom oft aus, daher Unterbrechung der Kühlkette). Wieder die Antibiotika - georgischen Wein kann ich vergessen. Und morgen eine schwere Bergetappe, die mit Boxenstopp alle halbe Stunde und entsprechenden Flüssigkeitsverlust nicht zu machen ist. Mist.
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