8. September, 2007

Mtskheta - Gudauri

Endlich geht es in den hohen Kaukasus. Den berühmten Military Highway, der einst einzigen Verbindung zulande über den Kaukasus nach Russland, strategisch entsprechend wichtig, daher der Name. Keine 200km bis Vladikavkaz, nach Tschetschenien noch weniger, aber einige Vier- und sogar Fünftausender dazwischen.

Die ersten Kilometer im Tal der Araguri, nahe dem Zusammenfluss mit der Mshkheta, sind noch in der Ebene, dann Hügel rechts und links die immer Näher an die Straße rücken und schon bin ich in einem Tal. Gut 100km und mindestens 1500 Höhenmeter sollen es werden. Ich werde etwas nervös als ich nach 2 Stunden und fast 40km noch keine 300 Höhenmeter habe, soll heißen auf den restlichen 60km noch mindestens 1200 mit 2% Steigung im Schnitt. Nach einer weiteren Stunde, einen Berg rauf und runter und insgesamt gut 50km steh ich noch immer bei 300 Höhenmetern, also 2.5% Steigung für den Rest.

Egal, erste Pause in Ananuri, einer alten georgischen Festung deren untere Hälfte im Stausee versunken ist. Es wird gerade eine englischsprachige Dokumentation dort gedreht.

Weiter geht's, ich hab großen Respekt vor der Strecke und fürchte, dass mir der Tag zu kurz wird. Die Straße ist gut, die Sonne brennt heiß, das Tal wird immer enger aber noch muss ich nicht klettern. Gerade als ich langsam zum Schluss komme, dass ich bis Einbruch der Dunkelheit relativ locker am Etappenziel sein sollte, passiert es. Ein Patschen. Ich hatte ja die Lektion aus der Usbekistanreise gelernt, wo ich mit altem und billigem Material unterwegs war (so an die 10 Patschen hatte) und mir diesmal Schwalbe Marathon Bereifung zugelegt. Ich wechsle nur den Schlauch und hebe mir das Flicken des kaputten Schlauches für den Abend auf. Wiedermal zeigt sich wie sinnlos all diese Gedankenspiele á la noch X km und Y Hm, also ca. Z Stunden sind. Fleißig treten und am Abend siehst du wo du bist, eine Lektion, die ich mir vornehme ins Leben mitzunehmen.

Leider gibt irgendwo am Weg auch mein Tacho auf, umso ärgerlicher, als ich ihn extra vor der Reise mit einer neuen Batterie bestückt habe. Bei Mleta schließlich überquert die Straße den Fluss und es geht jetzt in atemberaubenden Serpentinen den rechten Steilhang des Tales hinauf. Aha - hier sind also die Höhenmeter zu machen, noch fast 1000. Und die Sonne brennt unmenschlich auf den Hang. Ich lege alle 200 Höhenmeter eine Pause ein und es geht erstaunlich gut. Nach 600 Höhenmetern fällt mir auf, dass die Adler nicht mehr über mir sondern unter mir fliegen. Die Aussicht ins Tal ist beeindruckend.

Nach der letzten Serpentine am Hang komme ich auf einer wunderschönen Hochebene raus. Heidi fällt mir dazu ein. Überall wird lecker duftender Honig verkauft, Gudauri, ein Wintersportort. Am Ende des Ortes finde ich Unterkunft und am Abend gibt es Fußball, Georgien - Ukraine, Pflicht, 1:1, ein Riesenerfolg für Georgien, mir ziemlich wurscht weil k.o., aber unverständlich für meine Gastgeber, auch hier komme ich als Ukrainer durch.

Statistics
Entfernung [km] ca.100
Avg. Speed [km/h] n.a.
Zeit im Sattel [HH:MM] n.a.
Seehöhe Start [m] 520
Seehöhe Ziel [m] 2157
Höhenmeter [m] 1934
Höhenprofil  Mtskheta - GudauriGori






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